Mitsuko, ein Stück Japan mitten in der Mecklenburgischen Schweiz. Ein Zentrum für Zen und Kunst.
Es ist dem Künstler Heinrich Johann Radeloff zu verdanken, dass aus einem baufälligen Gutshaus eine deutsch-japanische Begegnungsstätte für Kunst und Kulturinteressierte entstand. Radeloff, Jahrgang 1931, ging 1964 in die japanische Großstadt Kyoto, wo er bis vor wenigen Jahren lebte und arbeitete. Als er zurückkehrte, brachte er nicht nur seine Frau Mitsuko mit, sondern auch Heimweh nach dem Land der aufgehenden Sonne.
Nachdem Radeloff beschlossen hatte, mit seiner Frau in die alte Heimat zurückzukehren, wollte er die Erfahrungen, die er in Japan gemacht hatte, einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich machen. Auf der Suche nach einem geeigneten Gebäude fand er nach dem Fall der Mauer das alte Gutshaus von 1860 in Todendorf, das ganz in der Nähe seines Geburtsortes Prangendorf bei Rostock liegt. Es bedurfte einiger Anstrengungen, bevor das deutsch-japanische Projekt realisiert wurde. Dank der Hilfe internationaler Künstler, einem Förderverein und der Gemeinde konnte er es 2001 übernehmen und ein Jahr später sanieren. Das Gutshaus bekam den Namen seiner Frau, Mitsuko, was „die Lichtbringende“ bedeutet.
Heute ist das Schloss Mitsuko in Todendorf zu einem bedeutenden Ausstellungs- und Veranstaltungsort avanciert. Insbesondere der Garten, der Deutsch-Japanische Hain, den man durch ein Sonnentor betritt, ist eine Offenbarung für die Sinne. Skulpturen, Steine, Trockenteiche und gestalterische Elemente zeigen nicht nur eine fernöstliche Ästhetik, sondern vermitteln eine einzigartige Ruhe. Im Sommer wird diese Oase für musikalische Gastauftritte aus Japan genutzt. Auch im Schloss selbst finden Konzerte, Lesungen, wechselnde Ausstellungen und Workshops statt. Und regelmäßig weihen Teemeisterinnen ihre Besucher in die Geheimnisse der traditionellen japanischen Teezeremonie ein. Auch Ikebana, die Kunst des Blumenarrangements kann man hier erlernen oder Kalligrafievorführungen besuchen. In der Dauerausstellung sind Tuschebilder, Buddha-Skulpturen, kostbare Kimonos, Keramik und Porzellan zu sehen und alles, was für die Zen-Meditation benötigt wird.
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