Drei tanzende Mädchen

Wo die weibliche Hügellandschaft Mecklenburgische Schweiz ihre eiszeitlichen Kuppen am stolzesten hinausreckt, ist der Nymphenbrunnen zu finden. Drei von Bildhauer Walter Schott formvollendete Jugendstil-Damen erfreuen die Besucher des romantischen Schlossparks zur Burg Schlitz.

Was wenige Verehrer der steingewordenen Nymphen wissen: Um den Brunnen streiten aktuell die Erben einer zu NS-Zeiten enteigneten jüdischen Familie mit den jetzigen Eigentümern. Wie vom Geist des Idealisten und Träumers Hans Graf von Schlitz inspiriert, der den englischen Landschaftspark zu Beginn des 19. Jahrhunderts anlegte, scheinen sich die tanzenden Mädchen indes nicht um den schnöden juristischen Kampf zu kümmern. Unbeirrt vollführen sie ihren ausgelassenen Reigen um das Wasserspiel mitten in einer Natur, in der sie als Nymphen ihre Reize wohl noch besser entfalten können als in Antwerpen und New York, wo außerdem Kopien existieren.

Maria Wiestreu

Regionale zuordnung

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